Professionelle Schlossknacker brauchen viel Fingerspitzengefühl. Es ist nicht einfach die kaum spürbaren mechanischen Bewegungen in einem Schloss zu ertasten. Winzige Stifte, welcher auf Federn, so dünn wie Haare lagern, müssen gedrückt werden. Ein durchschnittliches Zylinderschloss besteht aus 5 Stiftpaaren und 5 Federn, die auf exakte Höhe gebracht werden müssen. Auf die sogenannte Trennebene, ein schwieriges Unterfangen. Dies zu bewerkstelligen erfordert einiges Fachwissen und viel Übung. Diese motorischen Fähigkeiten zu erlangen, kann mitunter jahrelanges Training erfordern. All die viele Übung nutzt nichts, und all das viele Training ist für die Katze, wenn die Gesundheit streikt.
Hobby und Freizeitknacker verwenden allerlei Hilfswerkzeuge
Freizeit- und Hobbylockpicker gibt es viele, sie verwenden zum Schlossöffnen alle möglichen Werkzeuge. Unter anderem werden Sperrpistole, Elektropick, Schlagschlüssel und ähnliche Hilfswerkzeuge von unprofessionellen Laien eingesetzt. Auch viele kommerziell arbeitende Schlüsseldienste bedienen sich dieser praktischen Utensilien.
Der Unterschied: Echte Aufsperrer
Echte „Sperrer“ (Der Szenename der absoluten Spezialisten) verzichten auf dieses ganze Zeugs und Firlefanz und entsperren Zylinderschösser ausschliesslich mit „Sonden“. Sonden sind im Prinzip gänzlich primitive Werkzeuge, die Kunst geht von den Händen der „Sperrer“ aus. Zwei einfache Metallstäbe werden in den Händen der Meister zu Universalschlüssel. Erst die Finger der Spezialisten hauchen den Sperrsonden Leben ein und nur die Feinfühligkeit macht das Entsperren eines komplizierten Schlosses möglich. Die Sperrer passen daher wie Chirurgen auf ihre Finger auf.
Zwangspause für den Wunderschlosser
Umso tragischer ist es, wenn sich ein „Sperrer“ an den Händen oder Fingern verletzt. Selbst eine kleine Verletzung macht es unmöglich, das entscheidende „Klacken“ zu ertasten. Leider passieren selbst dem vorsichtigsten Schlossknacker Missgeschicke und ein Finger wird verletzt oder eitert. Dann heisst es pausieren, schonen und in Tee baden. Dann wird eine Salbe nach der anderen aufgetragen und auf baldige Genesung gehofft. Bis die Wunde jedoch abheilt und sich die ekelige Eiterung zurückbildet, heisst es, KEIN KNACKEN!
Mit einem eitrigen Finger heisst es Däumchendrehen und warten!