Oder hier stimmt doch was nicht?
Eine kaputte Lampe im Auto ist eine gefährliche Angelegenheit, denn erstens sieht man selbst weniger, und zweitens kann der Entgegenkommende oftmals nicht erkennen, ob es sich um ein einspuriges oder mehrspuriges Fahrzeug handelt. Auf Deutsch, man kann mit einem Motorrad verwechselt werden, und das kann böse enden. Also sollte und müssen alle Lichter in Ordnung sein. Bei meinem Auto war dies vor einigen Tagen nicht der Fall, ein Scheinwerfer war ausgefallen. Zufällig war ich in der Nähe einer Werkstätte und ersuchte um Reparatur. Der Kostenvoranschlag des Werkstättenleiters liess mich jedoch schnell und weit flüchten. Er meinte, das ganze Unterfangen sein nicht so einfach. Man müsse die Stossstange abmontieren, um zur Scheinwerfereinfassung zu gelangen. Anschliessend muss man diese natürlich wieder anschrauben. Für beide Arbeiten werden insgesamt 3 Arbeitsstunden verrechnet. Dazu kommt eine Viertelstunde Arbeitszeit für den Lampentausch und die Lampe selbst.
Das sind:
3 x 110 Euro
¼ von 110 = 27,50 Euro
1(Lampe) 32 Euro
389,50
plus 20% Mwst 64,92
454,42 Euro
Was ich machte? Ich ging zum nächsten Autozubehörladen und kaufte mir ein (No Name) „Lamperl“ um 9,50 Euro. Mit Geschick und etwas Mühe gelang es mir die Lampe einzubauen, ohne die Stossstange abzuschrauben, in 5 Minuten! Zugegeben, die Arbeit ist etwas schwierig, denn man darf ja die Lampe nicht berühren und man muss sich schon die Finger verrenken, aber für 450 Euro nehme ich diese Unbequemlichkeit in Kauf.
Lieber Leser, jetzt frage ich Sie: Sind diese Preise noch normal, oder ist hier irgendwas nicht in Ordnung?
454,42 Euro für eine Scheinwerferlampe, das kann nicht lange gut gehen! Immerhin dieser Betrag der halbe Monatslohn für die 50% der österreichischen Bevölkerung.