In vielen Ländern und Städten ist es nahezu Normalität geworden ein Auto zu teilen. Eigentum war gestern. Man nennt dies „Carsharing“. Haben Sie sicher schon gehört. Man meldet sich bei einem Carsharingdienst einmalig an und kann dann in einem gewissen Gebiet die Fahrzeuge nutzen. Drive-Now von BMW ist äusserst bekannt und gehört zu den Marktführern. Die Firma BMW schwört hoch und heilig, dass die Daten der Benutzer nicht gespeichert werden. Ausschliesslich der Einstiegs- und der Ausstiegspunkt wird zu Abrechnungszwecken elektronisch verarbeitet – Geht ja nicht anders.
Schwerer Unfall deckte Datenmissbrauch auf
Ein tödlicher Unfall mit einem Radfahrer deckte nun ein mögliche illegale Speicherung der Daten von Carsharing Kunden auf. Ein Drive Now Fahrer überfuhr einen Radfahrer und flüchtete. Der Radfahrer starb und der Lenker beging Fahrerflucht. Ein Zusammenhang mit dem Unfall war dem Lenker nicht mehr nachzuweisen. Bis das Gericht von BMW alle Daten des Autos und des Mieters forderte. Und das verblüffende an der Forderung der Staatsanwaltsschaft ist: BMW lieferte sämtliche Kleinigkeiten, wie gefahrene Wegstrecke, Geschwindigkeit, Pausen und alles was dazu gehört. In diesem Falle zweifellos ein Vorteil, aber nicht jeder Lenker verursacht einen tödlichen Unfall und aus vielen Gründen ist es verboten Menschen im vorraus zu überwachen. Es ist verboten Bewegungsprofile von Menschen zu erstellen und zu speichern. Jetzt stellt sich für den unbescholtenen Menschen und Carsharing Kunden die Frage: Wieso kann BMW die Daten liefern, wenn das Unternehmen nicht speichern darf und nach eigenen Angaben auch nicht tut?
Also lieber Leser und Automieter: Passen Sie auf, wenn Sie einen „blauen Montag“ feiern und mit dem Carsharing Auto ins Bad oder eben nicht ins Bad fahren. Alle wissen alles!