Zahnarzt sperrt zu – Dramatik des Mittelstandes

Es steht schlechter um den Mittelstand als man glaubt. Langsam wird es bedrohlich, auch wenn es keiner sehen will. Jede Stadt hat ihren Speckgürtel, so auch Wien. Im Norden gibt es eine Kleinstadt, so um die 10 Km von Wien entfernt, die zweifelsohne zum Speckgürtel gehört. Hier tummeln sich Reiche und Wohlhabende und die Grundstückspreise sind höher als hoch. Dieses Städchen nennt man Stockerau und hat auch einen direkten Autobahnanschluss, also Luxus pur.

Kein Mensch will Praxis übernehmen
Nun, in dieser Stadt ordiniert ein Zahnarzt seit vielen Jahren. Der Herr Doktor ist mittlerweile ins Pensionsalter gekommen und geht in Rente. Jetzt sollte man glauben, dass sich eine lange Schlange an Bewerbern gebildet hat, die sich um die Übernahme der gut eingeführten Praxis beinahe prügeln. Aber, lieber Leser bitte setzen Sie sich, denn die folgende Zeilen sind schwer verkraftbar. Niemand, wirklich niemand will der Nachfolger des Facharztes werden. Dem Herrn Doktor bleibt nichts anderes übrig als seine Praxis zu schliessen. Niemand in ganz Österreich will eine Zahnarztpraxis (!) übernehmen. Und das will was heissen! Zahnarzt hat(te) den Ruf besonders lukrativ zu sein, aber dies ist lange her und vorbei.

Arzt ist ein mieser Job
Facharzt ist ein mieser Job für arme Leute geworden.
Hohe Verantwortung und wenig Geld, das ist die Wahrheit, auch wenn es weh tut zu hören und unvorstellbar ist. 7 Jahre Medizinstudium und anschliessend 4 Jahre Facharztstudium, und dann ein Verdienst wie ein Parksherriff oder Fahrscheinkontrollor, bei einer Verantwortung, die schwer auf den Schultern lastet. Dazu kommt der Bürokratiewahn des Staates, welcher bereits mehr Zeit benötigt als die Behandlungen der Patienten. Das tut sich kein Mensch an. Nebenbei kostet eine puritanisch eingerichtete Praxis gleich mal eine Million Euro, das ist auch kein Pappenstiel.

Arzt oder Unternehmer
Was noch gegen den Beruf des selbständigen Arztes spricht ist die Tatsache, dass ein Arzt heutzutage Geschäftsmann ist und unternehmerisch denken muss. Diese zwei völlig konträren Belange schliessen sich jedoch aus. Ein Arzt muss helfen und nicht Geldverdienen (müssen). Das geht einfach nicht!

Also darf man sich zurecht fragen: Wo führt das hin?
Die Antwort ist leicht: Kein Arzt (zumindest kein guter)

 

Die Leute werden lieber Lehrer und Beamte als Zahnarzt. Logisch, selbständig sein ist das Schlusslicht im Staat.

Die Leute werden lieber Lehrer und Beamte als Zahnarzt. Logisch, selbständig sein ist das Schlusslicht im Staat.

Selbstmord Drama in Nordrhein-Westfalen

Wie gross muss die Verzweiflung einer Mutter sein, wenn sie ihre beiden Töchter (6 und 7) durch eine Giftspritze tötet und anschliessend sich selbst das tödliche Mittel injiziert? Dies geschah in der Stadt Neheim in NRW, vor einigen Tagen.
Eine andere Frage ist jedoch ebenso wichtig, wenn nicht noch wichtiger. Die Frau war eine Ärztin, keine normale Ärztin, nein sie war Anästhesistin in einem Krankenhaus. Daher hatte sie auch den Zutritt zu dieser tödlichen Substanz. Eines der schwersten Facharztstudien überhaupt. Die Ärztin war täglich in Kontakt mit anderen Ärzten, mit anderen Fachärzten, wie es so ist im Alltag eines Krankenhauses.
Niemand dieser elitären Spezialisten hatte den Zustand ihrer Kollegin bemerkt? Es tut mir leid lieber Leser, aber dieser Fall müsste genauer aufgerollt werden und penibel untersucht. Eine Frau plant den Mord an ihren zwei Kindern und an sich selbst und keiner ihrer studierten und hochkarätigen Kollegenschaft merkt das? Keiner hat den Zustand gesehen?
Bei einer solchen Tat muss es Vorzeichen geben!

Meines Erachtens stellen sich drei mögliche Varianten:
1 Die Ärztekollegen haben es nicht bemerkt (extrem schlechte Ärzte)
2 Die Ärzte haben es gemerkt und es war ihnen egal
3 Die Selbstmörderin (und Doppelmörderin) wurde in den Suizid gedrängt. (Mobbing, Erpressung, Nötigung,….

Warum auch immer es zu dieser extremen Tat gekommen war, es wirft kein gutes Licht auf die Klinik und die dort arbeitenden Ärzte. Ich möchte dort kein Patient sein, wenn dies geschehen kann.

Andere extreme Fälle in Endlich bin ich erlöst

Seine Kinder und sich selbst mit einer Giftspritze zu töten, ist schon sehr selten und extrem. Es zeugt von einer Aussnahmesituation

Seine Kinder und sich selbst mit einer Giftspritze zu töten, ist schon sehr selten und extrem.
Es zeugt von einer Ausnahmesituation

Erschütterndes Gespräch in der Schlange

Der Herausgeber der Schlosserzeitung wurde gestern unfreiwillig Zeuge eines erschütternden Gesprächs. In der Kassenschlange unterhielten sich zwei Damen, Mutter und Tochter über eine Hautreizung der Mutter.
„Mama, du solltest zum Arzt gehen mit deinen roten Flecken!“
„Das geht ja nicht, das habe ich dir ja bereits gesagt, dass ich die ganze Woche schon von Apotheke zu Apotheke gelaufen bin, um mich für die Feiertage einzudecken! Hörst du mir nicht zu?“
„Ja aber warum gehst du denn nicht zum Arzt?“, fragt die erstaunte Tochter.
„Der Doktor ist seit ein paar Tagen auf Urlaub, und kommt erst nach den Feiertagen zurück!“ erwidert die Mutter
„Und was sollen die Patienten machen, was sollst du jetzt machen, Mama?“
„Ja, das habe ich den Doktor auch gefragt. Was sollen wir denn jetzt machen, so lange ohne Sie Herr Doktor?“
„Weisst du, was der Doktor wortwörtlich geantwortet hat?“ fragt die verzweifelte Mutter die noch mehr erstaunte Tochter.
„Nein, Mama, was hat er gesagt? Hat er dir einen Kollegen empfohlen?“
„Geh gar nix! Er hat gesagt: Gehen Sie wohin Sie wollen, mir ist das wurscht (egal)! Ich bin erst Mitte Jänner wieder da!“

Interessantes Detail: Die Krankenkassenbeiträge sind in Österreich mehr als hoch (exorbitant) und zweimal im Jahr doppelt zu zahlen.

Es ist nicht so einach in Österreich einen Arzt um die Weihnachtszeit zu finden. Trotz horrender Krankkassenbeiträge

Es ist nicht so einach in Österreich einen Arzt um die Weihnachtszeit zu finden.
Trotz horrender Krankenkassenbeiträge