Wieder kam es zu einem furchtbaren Drama in Wien. Ein Mann erschoss seine Freundin mit einem Kopfschuss, setzte danach die Waffe gegen seine Schläfe und drückte ab. Klassischer erweiterter Selbstmord. Es sind diese Fälle, zu denen oftmals ein Schlüsseldienst gerufen wird. Der Schlosser ist es, der die Wohnung öffnet und die Leichen findet. Das ist kein Honiglecken! Solche Bilder bleiben für immer im Kopf. Man kommt darüber nie richtig weg. Ich habe einige dieser grausigen Fälle in meinem Buch „Der Todeschlosser von Wien“ verarbeitet.
Haus in der Hofzeile gekannt
Beim heutigen Drama war ich NICHT der Entdecker, dennoch habe ich ein Nahverhältnis. Ich kenne dieses besagte Haus in Wien 19, in der Hofzeile. Ein unschöner Bau aus den 60iger Jahren, in welchem ich öfters Aufträge hatte. Besonders in Erinnerung blieb mir eine englische Familie, welche dort gewohnt hatten. Regelmässig vergassen die Inselbewohner ihren Schlüssel und benötigten meine Dienste als Aufsperrdienst. Es waren drei englische Damen, 20, 40, 60 Jahre alt in einer völlig abgewohnten dennoch englisch möblierten Wohnung. Die drei Damen waren überaus freundlich mit der berühmten englischen Art, gekoppelt mit typisch britischen Humor.
Englische Frisur
Die Erinnerung ist deshalb so lebendig, trotz der Jahre, welche dazwischen liegen, weil diese Familie auf Kriegsfuss mit den Frisör standen. Jeder der Engländer hatte „lange graue Federn“, die mit einer stumpfen Schere irgendwie gestutzt wurden – eben ENGLISCH!
Meine Erinnerung hat zwar keinen Zusammenhang mit der furchtbaren Gewalttat von heute, aber ich wollte dies einfach schreiben!
P.s. Falls jemand hier mitliest und den englischen Frauenhaushalt kennt, so möge er mir schreiben.
Mein Beileid an die Angehörigen der Betroffenen in der Hofzeile!