Viele Menschen verbringen die letzten Jahre, und auch viele Jahre vor den letzten, in bitterer Einsamkeit. Diese Einsamkeit verschwindet nach dem Tod nicht, sie bleibt Aufrecht in alle Ewigkeit bestehen. Da kann man nichts machen. Vor dem Sterben einsam, bedeutet allein im Grab liegen und kein Lebender wird die Grabstätte besuchen. Kein Mensch wird ein Kerzerl anzünden und innehalten. Bestenfalls wird der Bestatter (in Wien liebevoll Pompfüneberer oder Pompfineberer genannt) ein einziges Mal mit dem Bestattungsgeld eine Ölkerze entzünden (einen „24Stunder“). Das wars dann auch schon. Mehr ist nicht drinnen. Die Kerze erlischt, die ausgebrannte und halb geschmolzenen Plastikhülle steht noch einige Tage und Wochen und wird dann verweht oder verschwindet sonst auf irgendeine Weise. Weg ist das Lebenslicht, es ist dunkel. Unten im Grab, und auch oberhalb.
Licht für einsame Seelen brennt nun fast sechs Monate
Die Zeiten des Blitzvergessens und des Sofortverschwinden hat nun ein Ende. Einem findigen Unternehmer und Erfinder ist ein wahrlicher Segen von Gott gegeben worden. Dieser mitfühlende Ideenmensch hat die LED Grablaterne erfunden und seine Idee in die Tat umgesetzt. Der einsam Sterbende muss nur mehr auf seinem letzten Willen vermerken, dass ein netter Bestatter den Knopf dieses technischen Wunderwerks drückt. Und schon erhellt ein flackerndes elektronisches Licht das Grablaternderl des verstorbenen Erdenbürgers 150 Tage lang. Das ist ausreichend und meist länger als sich die meisten Verwandten erinnern können. Gemeint sind die Verwandten, der nicht einsam gestorbenen. Die sind im Normalfall in kürzerer Zeit vergessen. Somit haben es die Einsamen noch besser als die Nichteinsamen, die wenns hoch her geht zu Allerheiligen höchstens einen „24Stunder“ erhalten.
Und umweltfreundlich, weil stromsparend ist es obendrein!