Schlaue Einbrecher sind Problem für Schlüsseldienst

Klug und kriminell, das ist eine fatale Mischung für die Gesellschaft. Es gibt Einbrecher, die sind so richtig auf Zack. Diese ausgefuchsten Typen sind nämlich klug genug und machen sich die Hände nicht schmutzig. Sie lassen einbrechen! Wie das geht? Nicht ganz einfach, aber es klappt. Die Kriminellen rufen einen Schlüsseldienst an und lassen die Wohnung von diesem Handwerker öffnen. Die Türschilder haben sie meist im voraus mit falschem Namen überklebt, und einen gefälschten Ausweis können sie auch vorweisen. Niemand kann einen falschen von einen echten Ausweis unterscheiden, jeder Hobbygrafiker mit Laminator kann einen solchen Ausweis ausdrucken. Ein Meldenachweis ist ebenso einfach zu beschaffen bzw zu fälschen.

Kein Verdacht – Papiere in Ordnung
Mit diesen falschen Dokumenten rufen die Gauner den Schlüsseldienst und lassen den Handwerker schuften. Den Lohn bezahlen sie gerne in Aussicht auf fette Beute, denn das Objekt der Begierde ist schon lange ausgekundschaftet und lohnenswert. Der Schlüsseldienst kontrolliert selbstverständlich alle nötigen Papiere und kann nichts Verdächtiges finden. Natürlich ist auch das Verhalten der Verbrecher täuschend ähnlich zu echten Kunden, auch daran haben die Einbrecher gedacht. Der Aufsperrdienst macht seine Arbeit gewissenhaft und hat keinen Grund auch nur im Entferntesten misstrauisch zu werden. Warum sollte er auch? Schliesslich ist ein verlorener Schlüssel sein täglich Brot. Kaum ist der Schlosser mit seiner Arbeit fertig, beginnt der Einbrecher mit seiner. Er räumt in Ruhe das Haus oder Wohnung aus.

Polizei ist keine Gefahr

Wird der Schlosser oder ein Nachbar wider erwarten dennoch misstrauisch, so stellt dies für den schlauen Einbrecher keinerlei Gefahr dar. Er hat genug Zeit zu verschwinden und sollte dies nicht gelingen, so streitet er alles ab. Ein Nachweis ist nahezu unmöglich, hat er doch keinerlei Werkzeug oder sonstige Beweismaterialen bei sich. Er wird der Polizei sagen: „Ich weiss von nichts, ich ging hier nur spazieren!“ Das wars!

Schlüsseldienst landet vor Gericht oder im Knast
Diese Art der modernen Einbrecher stellen die Schlüsseldienste vor immer schwerere Proben und machen ihnen die Arbeit schwer. Unter Umständen wird der Schlüsseldienst wegen Einbruchs angeklagt und auch verurteilt. Für den Richter ist die Sachlage klar: Der Handwerker wurde beim Einbruch erwischt und kann nicht beweisen, dass der ein Opfer ist!

Der Namen am Türschild sagt nichts aus. Lässt sich leicht überkleben

Der Namen am Türschild sagt nichts aus. Lässt sich leicht überkleben

Der Einbrecherkönig – Der letzte seiner Zunft

Der Einbrecherkönig Ernst Walter Stummer zieht wieder einmal in den Knast. Im Alter von 74 Jahren und insgesamt insgesamt 30 Jahren Haft hat der Berufseinbrecher immer noch nicht genug. Er hat es wieder getan und wurde wieder erwischt. Er ist in einen Kindergarten eingebrochen, um einen Laptop zu stehlen, und das im Auftrag einer schöner Frau. Polizisten analysierten die Videoaufzeichnungen und erkannten ihren alten Bekannten sofort. Stummer leugnete auch nicht und kassierte 18 Monate Haft für diese Tat. Die Richterin entschuldigte sich fast für dieses Urteil: „Angeklagter, bei Ihren Vorstrafen ist eine Unbedingte nicht mehr möglich!“ Es ist seine 20 Vorstrafe.

Ganove mit Ehre

Ernst Walter Stummer ist der letzte Einbrecher „der alten Schule“. In seiner gesamten Laufbahn als Krimineller kam kein einziger Mensch zu Schaden oder wurde durch den König der Einbrecher verletzt. Eine Einstellung, die auf keinen der heutigen Verbrecher zutrifft. Seine „Arbeitsweise“ war stets sozial ethisch untermauert, allerdings nach seinen eigenen Weltbild, denn nach eigenen Angaben hat er aussschliesslich bei Ausbeuter-Firmen oder sogenannten „Reichen“ eingebrochen. Private Personen oder „Oame“ (Arme) hat er in seinen 60 Jahren als Einbrecher verschont. Seine Methoden waren noch gutes altes Handwerk, der früheren Gaunergenerationen. Rohe Gewalt und Brutalität, insbesondere gegen Menschen, kamen bei Stummer nie zum Zug. Eine lobenswerte Einstellung eines „Edelgauner“ die es bei den modernen Verbrechern nicht mehr gibt.
Pistolen und andere tödliche Waffen gehören bei den heutigen Einbrechern fast zur Grundausstattung.

Seitenwechsel

Die letzten Jahre tingelte E.W. Stummer in Österreich herum um auf wirksamen Einbruchschutz aufmerksam zu machen. Selbst mit dem Polizeichef und „Oberkiberera“ Max Edelbacher war er als Art Kaberett – Team in so manchen Cafe der Stargast. Die beiden beruflich Verbundenen, wenn auch auf verschiedenen Seiten, waren stets gern gehörte Unterhalter. Ernst Stummer hielt Vorträge auf Veranstaltungen oder auf Messen. Offenbar wurden seine Tipps gehört und nun hat er sich selbst eine Grube gegraben.

Das Positive
Die nächsten 18 Monate können eine Menge ruhiger schlafen

Ernst Stummer der Einbrecherkönig

Der Einbrecherkönig als Autor – Die packende Lebensgeschichte eines unverbesserlichen Kriminellen.