Alle Jahre wieder findet das Zusammenkommen der erniedrigten Menschen fern der Heimat irgendwo im Dschungel statt. Es gilt als Unterhaltung Menschen zuzusehen wie sie gedemütigt und gefoltert werden. Kameras liefern jede diskriminierende Einzelheit ins Wohnzimmer der voyeuristischen Masse. Um die Zuseher geht es in diesem kurzem Bericht nicht, es geht um die Darsteller. Welche Menschen lassen sich quälen? Was sind das für Leute, die sich foltern lassen?
Ist diese Torture freiwillig?
Sie, lieber Leser werden wahrscheinlich sagen: „Na die machen das ja freiwillig! „Die bekommen ja Geld dafür! Viel Geld! Bis zu 100 000 Euro!“ Nun stellt sich die Frage: Ist diese Folterung wirklich freiwillig? Darf man Menschen zu tiefst erniedrigen, wenn sie selbst damit einverstanden sind? Ist ein finanzieller Anreiz nicht auch ein Zwang, insbesondere, wenn die Person in Not geraten ist? Wie weit sehen die Zuschauer zu? Würden die Leute auch zusehen, bei einer „freiwilligen“ (gegen Geld) Nierenspende?
Historisch vorbelastet und gebildet
Einige Menschen in Österreich und Deutschland sind historisch vorbelastet, so auch der Autor dieser Zeilen. Es gab Zeiten in unseren Breiten, da wurden Menschen ebenfalls gefoltert und erniedrigt. Es gab auch damals, vor 70 Jahren Zuseher, die sich erfreut und ergötzt haben an der Qual der Delinquenten. Hat man damals das Publikum der schaurigen Festspiele gefragt, so war damals die Antwort ähnlich der heutigen. Es war von Freiwilligkeit und Vergünstigung die Rede.
Gegen die Menschenrechte?
Man sollte und müsste widerwärtige und menschenrechtsverachtende „Unterhaltungsendungen“ verbieten, denn niemand kann mit Gewissheit sagen, ob ein Mensch sich „freiwillig“ quälen lässt. Und selbst wenn es so wäre, so muss er vor sich selbst beschützt werden. Ein armer kranker Mensch ist keine Unterhaltung für Fernsehzuschauer. Und stellen Sie sich vor, es wäre gar NICHT freiwillig?
Freier Wille ist noch lange nicht freiwillig