Es ist eine Gratwanderung, wem man von schönen Dingen erzählen sollte, und wem nicht. Natürlich ist es sonnenklar, dass man im Cafehaus nicht mit seinen Rubens oder Van Gogh Bilderchen prahlen sollte. Auch gigantische Bargeldbeträge im Schlafzimmerschrank sollte man für sich behalten. Jedoch gibt es bei all den Geheimnistuereien ein grosses Problem. Zum Beispiel, wenn jemand im Besitz von Briefmarken ist oder eine halbwegs ansehliche Münzsammlung sein Eigen nennt. Meist sind diese Leute in Vereinen organisiert und erzählen stolz von seltenen Exemplaren, natürlich nur „intern“. Und genau hier liegt das Problem. Denn nicht alle Vereinskollegen sind redliche Burschen und freuen sich ehrlich mit dem Eigentümer der prachtvollen Briefmarke. So kann es schon mal passieren, dass im selben Verein ein waschechter Halunke neben einem sitzt und nur darauf aus ist, zu spionieren und herauszufinden, wer was besitzt. Und man sollte es nicht glauben, manchmal ist die Begierde stärker als die Freundschaft und die Angst vor dem Gesetz und der Kollege vom Verein holt sich das schöne Briefmarkerl. Natürlich ohne Einverständnis des Besitzers.
Auf gut deutsch: Der Gauner bricht ein und stiehlt die Sammlung! Die Gründe sind vielfältig, mal will er die seltene Marke, mal verscherbelt er das gute Stück an einen Händler, einfach wegen der Kohle!
Meiner Erfahrung nach sind Diebstähle in diesen Kreisen (Münzen, Briefmarken,…) meistens „Insidergeschichten“, denn wie sollte ein Fremder von der Existenz der Sammlung wissen und wo sie überhaupt aufbewahrt wird.