Die neue Rache des Montezumas

Es waren schlechte Zeiten damals. Arbeiten war damals kein Spass. Man arbeitete 6 Tage und bis zu 60 Stunden pro Woche. Auch meine Tante schuftete entsetzlich für Palmers, um über die Runden zu kommen. Sie gab alles und noch mehr für die Firma Wäschefirma. Der Lohn war kärglich, jedoch gab es einen kleinen Lichtblick. Den 13ten Gehalt! Meine Tante und viele andere Frauen und Mädchen, welche sich den Rücken krumm und die Augen schlecht arbeitete freute sich auf die gesetzlich verankerte Zuwendung. Sie benötigte in diesen miserablen Jahren jeden Groschen und jeden Schilling, um zu überleben. Damals gab es noch so gut wie keine Sozialleistungen. Sie freute sich wie verrückt auf das bitte Notwendige Geld. Dann plötzlich traf es sie wie Hammer, mitten ins Herz. Einen Tag bevor sie Anspruch auf das 13. Gehalt hatte, wurde sie von der Firma Palmers entlassen, und musste schauen wie sie weiterkommt. Kein Groschen wurde ausbezahlt. Das ist übelster Kapitalismus, den es zum Glück nicht mehr gibt. Traurig, nach all der Plackeri einen fleissigen Menschen dermassen in den Wind zu schiessen, wegen ein Schilling mehr an Gewinn. Das tut man nicht!
Aber, wie sagt man so schön: Gottes Mühlen malen langsam, aber sie malen. So liest man mit einiger Genugtuung von den Problemen der Unterhosenfirma, welche meine liebe Tante ausgebeutet hat.